Potenziale und Herausforderungen

Microsoft Power Platform – Potenziale und Grenzen

Sep 9, 2024 | Wissen

Low-Code-Entwicklung mit Microsoft Power Platform
– Potenziale und Grenzen

Die digitale Transformation ist für viele Unternehmen längst keine Option mehr, sondern ein Muss. Besonders im Maschinenbau, einer Branche, die stark von Effizienz und Präzision abhängig ist, kann die Digitalisierung von Prozessen über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Ein Ansatz, der in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat, ist der Einsatz von Low-Code-Plattformen.
Wahrscheinlich haben auch Sie bereits erste Apps oder Workflows mit der Microsoft Power Plattform umgesetzt oder zumindest über die Microsoft O365-Welt die Möglichkeiten hierzu.

Möglichkeiten der Microsoft Power Platform

Die Microsoft Power Platform setzt sich aus vier Hauptkomponenten zusammen:

  • Power Apps – mobile und webbasierte Applikationen bauen
  • Power Automate – Prozesse mittels Workflows digitalisieren
  • Power BI – Dashboards erstellen
  • Power Virtual Agents – Chatbots erstellen

Diese ermöglichen es Unternehmen, ohne tiefere Programmierkenntnisse leistungsfähige Anwendungen und Automatisierungen zu entwickeln. Gerade in der Industrie bietet dies enorme Vorteile:

  • Effizienzsteigerung:
    Studien wie die von Forrester zeigen, dass Unternehmen durch den Einsatz von Low-Code-Lösungen ihre Entwicklungszeit um bis zu 70 % reduzieren können (Forrester Wave™: Low-Code Development Platforms). Dies bedeutet, dass Mitarbeiter sich auf wertschöpfende Tätigkeiten konzentrieren können, während Routineaufgaben automatisiert werden. Beispielsweise können mit Power Automate Wartungsprozesse automatisiert werden, was zu einer deutlichen Reduzierung von Ausfallzeiten führt.
  • Schnelle Entwicklung:
    Mit Power Apps können maßgeschneiderte Anwendungen schnell erstellt und sofort eingesetzt werden. Dies ist besonders nützlich, wenn spezifische Lösungen benötigt werden, die nicht durch standardisierte Softwarepakete abgedeckt werden. Gartner hebt hervor, dass diese schnelle Anpassungsfähigkeit der Microsoft Power Platform ein entscheidender Vorteil in dynamischen Märkten wie dem Maschinenbau ist (Gartner Magic Quadrant for Enterprise Low-Code Application Platforms).
  • Datenbasierte Entscheidungen:
    Microsofts BI-Platform Power BI ermöglicht die Analyse großer Datenmengen und deren Darstellung in Echtzeit-Dashboards. Dies hilft Entscheidungsträgern, fundierte und schnelle Entscheidungen zu treffen. Die Studie von Forrester Consulting belegt, dass Unternehmen durch den Einsatz von Power BI signifikante Verbesserungen in der Entscheidungsfindung erzielen konnten, was letztlich zu einer höheren Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit führte (Total Economic Impact™ of Microsoft Power Platform Premium Capabilities).

 

Grenzen und Herausforderungen

So vielversprechend die Potenziale auch sind, es gibt auch Herausforderungen, die berücksichtigt werden müssen:

  • Integration mit Altsystemen:
    Viele Unternehmen haben noch ältere IT-Systeme im Einsatz, die sich nicht immer einfach in eine moderne Plattform wie die Microsoft Power Plattform integrieren lassen. Diese Legacy-Systeme sind wie der alte Familien-Van – er läuft, aber niemand traut sich wirklich, unter die Haube zu schauen. Besonders herausfordernd wird es, wenn diese Systeme On-Premise betrieben werden, also bei Ihnen im Rechenzentrum stehen und auf den neuesten Schrei der Technologie eher skeptisch reagieren. Auch tiefe Integrationen mit Kernsystemen wie beispielsweise dem SAP ERP sind meist herausfordernd.
  • Komplexität der Automatisierung:
    Während sich einfache Prozesse gut mit Power Automate abbilden lassen, können komplexere Prozesse schnell zur digitalen Schnitzeljagd werden. Es ist ein bisschen wie mit IKEA-Möbeln: Die einfachen Sachen sind schnell zusammengebaut, aber bei den komplexen Konstruktionen brauchen Sie schon fast einen Abschluss in Ingenieurwissenschaften. Gartner bestätigt übrigens auch, dass die Komplexität von Automatisierungen häufig unterschätzt wird (siehe hierzu auch Gartner Magic Quadrant for Enterprise Low-Code Application Platforms).
  • Wartung und Betrieb:
    Oftmals sind erste kleine Apps schnell umgesetzt und auch Drittsysteme schnell angebunden. Was jedoch, wenn das Drittsystem während des Betriebs nicht verfügbar ist? Was, wenn durch „schnelle Anpassungen“ der Prozess plötzlich nicht mehr durchgeführt werden kann? Hier scheitern erste Gehversuche mit der Microsoft Power Platform häufig.
  • Schulung und Akzeptanz:
    Die Einführung von Low-Code-Tools wie der Microsoft Power Platform bedeutet oft einen Kulturwandel im Unternehmen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen nicht nur technisch geschult werden, sondern auch bereit sein, neue Arbeitsweisen zu akzeptieren und anzuwenden. Laut der Forrester-Studie ist dies ein entscheidender Faktor für den langfristigen Erfolg von Low-Code-Projekten (Total Economic Impact™ of Microsoft Power Platform Premium Capabilities). In Kundenprojekten beobachten wir häufig, dass Werkstudenten:innen oder Auszubildende mit den PoCs oder gar den ersten Apps beauftragt werden. Hier zeigen sich die Grenzen des sogenannten “Citizen Development”, denn ohne weitreichende Kenntnisse und Erfahrungen hinsichtlich Architektur und Betriebs-optimierter Appentwicklung können zwar schnell erste Oberflächen erstellt werden, aber selten wartbare und vor allem stabile Low-Code Apps mit der Microsoft Power Platform.

 

Ein Blick in die Praxis

Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, wie ein Maschinenbauunternehmen seine Wartungsprozesse mit der Microsoft Power Platform optimieren konnte. Durch die Kombination von Power Apps, Power Automate und Power BI konnte das Unternehmen Ausfallzeiten reduzieren und die Effizienz steigern. Die Einführung dieser Lösung verlief nicht ohne Herausforderungen, insbesondere bei der Integration von Altsystemen, aber am Ende konnten unsere Experten gemeinsam mit dem Kunden dem Fachbereich eine Lösung zur Verfügung stellen, bei der die Vorteile täglich die Arbeitsprozesse deutlich erleichtern.

 

Fazit

Die Microsoft Power Platform bietet enorme Möglichkeiten für Unternehmen, die ihre Prozesse digitalisieren und automatisieren wollen. Trotz einiger Hürden, vorwiegend bei der Integration und Komplexität, zeigen die Erfahrungen aus der Praxis, dass die Potenziale die Grenzen oft überwiegen. Studien von Forrester und Gartner untermauern diese Einschätzung und zeigen, dass Unternehmen, die auf Low-Code setzen, erhebliche Effizienzgewinne erzielen können. Dennoch lohnt sich vor der Umsetzung auch immer ein Blick auf die konkreten Anforderungen und eine klare Plattformentscheidung.

Wenn auch Sie überlegen, wie Sie Low-Code-Plattformen wie die Microsoft Power Platform in Ihrem Unternehmen einsetzen können, ist es hilfreich, mit unseren Experten zu sprechen, die Sie auf diesem Weg unterstützen können.

Sprechen Sie uns gerne direkt an und wir sprechen kurzfristig über Ihre konkreten Potenziale und Herausforderungen!

 

 

Autor:in

Sonia Timm ist eine vielseitige Management-Expertin mit umfassender Erfahrung in Change-Management, Strategieentwicklung und IT-Servicemanagement, die durch ihre agile Denkweise und maßgeschneiderte Lösungen nachhaltig Erfolge in unterschiedlichsten Branchen erzielt.

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