Passende Low-Code-Plattformen finden

Low-Code-Plattformen erfolgreich einführen

Sep 26, 2023 | Wissen

In der aktuellen Ära der Digitalisierung sind Low-Code-Plattformen zu DEM Werkzeug geworden, da sie die Entwicklung von Softwareanwendungen erheblich beschleunigen und erleichtern.
Der Markt der Low-Code-Plattformen boomt und Unternehmen aus allen Branchen setzen sich mit der Frage auseinander, wie Sie Low-Code-Plattformen erfolgreich einführen können.

Unser Team durfte bereits sehr viele Organisationen bei der Tool Auswahl, bei PoC-Projekten und der Einführung von Low-Code-Werkzeugen begleiten. Da wir bei der bamero immer wieder mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert werden, haben wir diese in folgendem Beitrag für SIE zusammengefasst:

 

Die Auswahl der richtigen Use Cases für den Proof of Concept der Low-Code-Plattform

Häufig scheitern Low-Code-Projekte bereits bei der Auswahl der falschen Proof of Concepts (PoC).

In solchen Fällen fällt die Wahl dann auf Prozesse wie z.B. den klassischen ‚Urlaubsantrag‘. Zum einen ist der Urlaubsantrag meist alles andere als trivial, zum anderen wird dieser häufig von einer Standardsoftware aus dem Bereich Personalmanagement abgebildet.

Was sollte ein „guter“ Use Case für den Low-Code-PoC mitbringen?

  • Schnittstellen zu den zentralen IT-Systemen wie z.B. ERP, CRM o.ä., welche später angebunden werden sollen
  • Abdeckung der Kernfunktionalitäten für den geplante Einsatz der Low-Code-Technologie wie z.B. Mobilefähigkeit, Customizing-Möglichkeiten o.ä.
  • Entsprechende Fallzahlen für die Bewertung von Monitoring und Entstörungsfunktionalität
  • Angemessene Komplexität für die Bewertung von Umsetzungs- und Betriebsaufwänden
  • Die „richtigen“ betroffenen Anwendergruppen für spätere Anwendungen

Zur Auswahl geeigneter UseCases für PoC oder generell zur Low-Code-Bewertung verwenden wir die bamero-Process-Evaluation-Matrix.

 

Systemauswahl und Hersteller

Die Wahl des passenden Low-Code-Anbieters kann sich als Herausforderung herausstellen. Auf dem Markt gibt es viele Anbieter mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Spezialisierungen. Darüber hinaus sind die langfristigen Auswirkungen der Wahl einer bestimmten Plattform oft schwer abzuschätzen, insbesondere wenn es um die Anpassungsfähigkeit an zukünftige Geschäftsanforderungen geht.

Bedenken Sie immer die Abhängigkeiten – wie bei jedem IT-System – in die Sie sich mit der Low Code Lösung begeben. Mehr zum Thema LowCode-Auswahl finden Sie in diesem Artikel.

 

IT-Sicherheit und Betrieb: Low-Code aus der Cloud vs. OnPremise

Mit der Verwendung von Low-Code-Plattformen können Sicherheitsbedenken aufkommen. Dies gilt besonders, wenn Anwendungen in der Cloud gehostet werden und dort sensible Daten gespeichert werden. Hinzu kommt die Schnittstellenproblematik bei der Integration von Low-Code-Lösungen in bestehende Legacy-Systeme. Solche Integrationsprozesse können Kompatibilitäts- und Sicherheitsprobleme aufwerfen.

Hier gilt es von Beginn an die richtigen Fragen zur IT-Architektur zu stellen:

  • Welche IT-Systeme sollen angebunden werden?
  • Welche Anwender wie z.B. Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten etc. werden wir haben und greifen diese vom Firmennetz oder von außerhalb auf die Lösungen zu?
  • Welche Daten werden wir verarbeiten und wie schützenswert sind diese?
  • Wie hoch wird der Aufwand für die Integration von Drittsystemen im Verhältnis zum Hosting und der Wartung sein?

Diese und viele weitere Fragen sollten Sie vorab geklärt haben.

 

Verwaltung von Instanzen und Prozesskontrolle:
Der Blick unter die Motorhaube

Low-Code-Plattformen vereinfachen zwar die Anwendungsentwicklung, doch die Verwaltung von Instanzen und der „Blick unter die Motorhaube“, insbesondere bei komplexen Workflows, kann zu Schwierigkeiten führen. Dies kann dazu führen, dass Prozesse wie das Zurücksetzen oder Koordinieren von Workflows aufwendig und komplex sein können.

Meist konzentriert man sich bei der Auswahl von Low-Code-Lösungen an den Funktionen und Schnittstellen. Auch das Design spielt meißt eine große Rolle.

Eine zentrale Komponente – die fachliche und technische Verwaltung der späteren Anwendung im Live-Betrieb – wird häufig nur am Rande betrachtet.

Doch genau hier liegt später im Betrieb gegebenenfalls ein enormer Aufwand.

Können wir Instanzen zurücksetzen, wenn z.B. die Schnittstelle zum ERP-System nicht erreichbar war? Wie können wir laufende Instanzen oder Aufgaben bei Krankheit oder Überlastung anderen zuweisen? Wie können wir geplante Änderungen am Workflow gezielt einsteuern und ggf. Daten von Version A auf Version B migrieren?

Hierbei handelt es sich um klassische Herausforderungen aus dem IT-Betrieb, welche in der neuen Low- und No-Code-Welt nicht einfach verschwunden sind.

 

Change Management und die Herausforderung
der „schnellen Änderungen“

Im Kontext von Low-Code-Plattformen kann das Change Management technisch anspruchsvoll sein. Während schnelle Änderungen einer der Hauptvorteile von Low-Code-Plattformen sind, können sie auch dazu führen, dass die Funktionsfähigkeit von Schnittstellen gefährdet wird, wenn Änderungen zu schnell implementiert werden.

„Mal eben ein neues Feld eingefügt“ oder den Prozess „mal eben angepasst“. Das klingt zunächst nach einem großen Vorteil, da man somit extrem schnell auf den Wandel und die fachlichen Änderungen reagieren kann. Doch genau hier liegt die Herausforderung im Bereich des technischen Change Managements. Sind die „schnellen Änderungen“ wirklich sauber getestet? Funktionieren wirklich alle Schnittstellen? Und selbst wenn dem so ist, macht der Prozess aus fachlicher Sicht wirklich genau so Sinn?

Wer schnell unterwegs ist fährt nicht zwingend in die richtige Richtung…

 

Testen komplexer Prozesse für Low-Code-Digitalisierung

Mittels Low-Code-Plattformen lassen sich einzele Prozessteile oder ganze Geschäftsprozesse digitalisieren. Eben hier zeigt sich eine große Herausforderung: Testing.

Was bereits bei der klassischen Software-Entwicklung ein unliebsames Thema war, wird man auch mit neuen Technologien wie Low-Code nicht los.

Das testen komplexer Prozesse über mehrere IT-Systeme hinweg kann – wie auch bei der klassischen Software-Entwicklung – bei Low-Code-Plattformen zu Problemen führen. Oft fehlen den Plattformen umfangreiche Testmöglichkeiten, um die Funktionalität und Performance von Prozessen über Systemgrenzen hinweg sicherzustellen.

Je mehr IT-Systeme und -Services wir anbinden, desto komplexer werden die Workflows UND insbesondere die „Varianten“ diesen zu durchlaufen. Testing von Software-Applikationen ist bereits für einfache Webanwendungen teilweise herausfordernd. Mit komplexen digitalen Prozessen wird diese Herausforderung quasi potenziert.

Deshalb sind definierte Change-, Testing- und Abnahme-Prozesse bei der Einführung sehr wichtig, um Low-Code-Plattformen erfolgreich einführen zu können. Ebenso sollten die notwendigen Reaktionszeiten für den Support von solchen Anwendungen bereits während der Einführung eingeplant und berücksichtig werden.

 

Mitarbeiterstress durch ständigen Wandel

Konnten Sie Low-Code-Plattformen erfolgreich einführen, führt dies meist zu signifikantem Wandel, was bei den Mitarbeitern Stress verursachen kann, insbesondere wenn die Kommunikation und Beteiligung unzureichend ist. Unternehmen sollten daher einen ausgewogenen und inklusiven Ansatz zur Change-Kommunikation und Mitarbeiterbeteiligung verfolgen, um den Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten.

Jeder kennt die meist lautstarken Anforderungen der Fachberieche nach einer „schnelleren Umsetzung“. Doch nun sind wir mit Low Code-Plattformen in der Lage zu schnell zu werden.

Plötzlich kommen die fachlichen Prozesse und damit die Menschen, welche darin arbeiten, nicht mehr so schnell mit wie wir die Änderungen aus technischer Sicht umsetzen können.

Hier gilt. Kommunikation. Kommunikation. Kommunikation.

TIPP: Stress in den Prozessen und für die Änderungen gezielt messen mit unserem Werkzeug MOTIVERSE – www.motiverse.de

 

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FAZIT: Low-Code-Plattformen erfolgreich einführen

Das Potenzial von Low-Code-Plattformen ist enorm – sofern Sie sich bei der Auswahl und dem PoC die richtigen Fragen stellen.

Dabei sollten sowohl technische Aspekte als auch die menschlichen Faktoren berücksichtigt werden, um den bestmöglichen Nutzen aus diesen innovativen Plattformen zu ziehen. Aus diesem Grund sollten Sie sich folgende Fragen vorab stellen:

  • Haben wir die richtigen Use Cases für einen PoC?
  • Welche Anbieter / Low-Code-Frameworks kommen hierfür überhaupt in Frage?
  • Wie wägen wir IT-Sicherheit und Schnittstellen zu Drittsystemen ab?
  • Welche Anforderungen an die spätere Wartbarkeit haben wir?
  • Wie soll unsere Governance für Änderungen aussehen?
  • Wie wichtig sind uns Testmöglichkleiten?
  • Wie holen wir unsere Mitarbeiter ab und überfordern Sie nicht durch die Umsetzungsgeschwindigkeit?

 

Sie sind auf der Suche nach einer geeigneten Low-Code-Plattform oder benötigen Unterstützung bei der Einführung?

Unser Expertenteam begleitet Sie gerne durch den gesamten Prozess, von der Systemauswahl und der richtigen Einbettung in Ihre IT-Architektur, über die Umsetzung bis hin zur Planung des Supports und des Change Management.

Schreiben Sie uns noch heute oder rufen Sie uns an.

 

 

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Autor:in

Als CEO begleitet Florian Kurz große, namhafte Unternehmen, kommunale Verwaltungen und Ministerien bei der Gestaltung von digital unterstützten Arbeitswelten. Seine Passion: Die aktuellen Hypes der Digitalisierung zu entmystifizieren und Menschen beim täglichen Arbeiten wieder wichtige Lebenszeit zurückzugeben. Folgen Sie ihm auf Linkedin

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Christina Bausch
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