Software-Entwicklung vs. Low-Code
Die Low-Code Revolution: Maßgeschneiderte Lösungen im Wettbewerb der Innovationen
In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Softwareentwicklung stehen Unternehmen heute vor der entscheidenden Frage: Sollten sie auf Low-Code-Plattformen setzen, die die Entwicklung von Anwendungen beschleunigen? Oder ist die individuelle Softwareentwicklung – Full Code – nach wie vor die beste Wahl, um maßgeschneiderte Lösungen zu schaffen? Die Debatte zwischen Low-Code und individueller Softwareentwicklung hat in den letzten Jahren an Intensität zugenommen. Vor allem weil Unternehmen bestrebt sind, innovative Technologien zu nutzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Traditionelle Full-Code-Architekturen gegenüber innovativen Low-Code–Ansätzen
Die Softwareentwicklung ist einem stetigen Wandel unterworfen, und die Wahl zwischen Low-Code und individueller Softwareentwicklung ist zu einer zentralen Frage für Unternehmen geworden, die ihre digitale Transformation vorantreiben wollen.
Vorab sei gesagt: Dieser Artikel hat nicht das Ziel, eine definitive Lösung anzubieten. Vielmehr soll er als Anregung dienen, neue Technologien auszuprobieren und über den Horizont der klassischen Softwareentwicklung hinauszublicken.
Über einen langen Zeitraum galt die klassische Softwareentwicklung als das Mittel der Wahl. Nach Abstimmung der Anforderungen mit dem Kunden mussten zahlreiche Entscheidungen bezüglich der Architektur getroffen werden:
- Microservices oder ein Application Server?
- Wie steht es um die Skalierbarkeit?
- Welche Programmiersprache für Frontend und Backend?
- Und welche Datenbanktechnologie verwenden wir?
Dieser Prozess bis zur Umsetzung des Projekts konnte mehrere Tage, wenn nicht Wochen, in Anspruch nehmen. Häufig musste die Architektur sogar während der Umsetzung angepasst werden, da bestimmte Parameter nicht berücksichtigt wurden. Dies verdeutlicht, wie komplex dieser erste Schritt ist, noch bevor eine einzige Zeile Code geschrieben wurde.
Software-Entwicklung vs. Low-Code: Unser Ansatz bei der bamero
In unserem Ansatz bei der bamero haben wir uns von der automatischen Anwendung der klassischen Softwareentwicklung verabschiedet und stattdessen interdisziplinäre Teams etabliert. Diese Teams setzen sich zu Beginn eines Projekts mit der zentralen Frage auseinander: Lässt sich dieses Problem möglicherweise effizienter durch den Einsatz einer Low-Code-Plattform lösen, oder ist eine maßgeschneiderte Softwareentwicklung erforderlich? Eventuell ist sogar eine Kombination beider Ansätze die optimale Lösung.
Wir schätzen die Vielfalt der Möglichkeiten, die der Markt für Low-Code-Plattformen bietet, und analysieren kontinuierlich neue Plattformen, um sie in unser Portfolio aufzunehmen. Details hierzu finden Sie auch in diesem Artikel.
Diese Vorgehensweise stellt sicher, dass die erste Frage bei einem neuen Projekt nicht mehr automatisch nach der geeigneten Architektur lautet, sondern nach der Lösung, die am besten zum Projekt und den Bedürfnissen des Kunden passt.
Strategisches Abwägen: Low-Code vs. Maßgeschneiderte Lösungen
In der strategischen Entscheidungsfindung zwischen Low-Code-Plattformen und klassischer Softwareentwicklung richten wir als Softwareunternehmen den Fokus auf essenzielle Überlegungen. Die maßgeschneiderte Anpassung an die individuellen Kundenbedürfnisse steht dabei im Zentrum. Gleichzeitig gilt es, die Komplexität der Anwendung zu bewerten und zu entscheiden, ob standardisierte Module einer Low-Code-Plattform eine effiziente Alternative bieten können.
Geschwindigkeit versus Anpassbarkeit, langfristige Skalierbarkeit und Budgetüberlegungen spielen eine entscheidende Rolle. Auch die Frage wer und wie intensiv die Software später gewartet und weiterentwickelt wird spielt eine zentrale Rolle. Durch diese sorgfältige Abwägung ermöglichen wir unseren Kunden, die optimale Entwicklungsstrategie für ihre einzigartigen Anforderungen zu wählen.
Die Evolution der Effizienz: Von voller Kontrolle zu strategischer Auslagerung
Die Frage, warum ein Softwareentwickler sich durch den Einsatz einer Plattform einschränken sollte, wenn er die Funktionen selbst mit maximalem Freiheitsgrad entwickeln kann, ist durchaus naheliegend. Die Antwort darauf ist jedoch simpel: Effizienz und Qualitätssicherung. Ein anschauliches Beispiel hierfür liegt in der Entwicklung von Bezahlservices. In der Vergangenheit wurden solche Services häufig nativ entwickelt – aus Gründen der Sicherheit und der Gewissheit, dass sie den erforderlichen Standards entsprechen.
Doch dieses Modell hat sich längst gewandelt. Heutzutage bieten zahlreiche Dienstleister spezialisierte Schnittstellen zu Bezahlsystemen an, und die Notwendigkeit, als fachfremder Entwickler ein Bezahlsystem von Grund auf zu entwerfen, entfällt. Stattdessen können externe, von Experten entwickelte Systeme über wenige API-Aufrufe unkompliziert in die eigene Applikation integriert werden. Dies markiert den Beginn eines Trends, bei dem Funktionen zunehmend ausgelagert werden.
Die Flexibilität von Low-Code: Ausreichend Freiheit und Effizienz vereint
Low-Code-Plattformen gehen einen entscheidenden Schritt weiter, indem sie ein umfassendes FullStack-Angebot mit Infrastruktur, Datenbank, Entwicklungsumgebung und Hosting bereitstellen. Die Auswahl der richtigen Plattform ist dabei von entscheidender Bedeutung. Aktuell existieren bereits Plattformen, die maximale Freiheit in der Entwicklung ermöglichen. Durch die Option, Schnittstellen anzubinden, eröffnen sich schier endlose Möglichkeiten.
Von einfachen CRM-Schnittstellen zur Abfrage und Aktualisierung von Daten bis hin zu eigenen, komplexen Backend-Servern, die den Funktionsumfang der Low-Code-Plattform erheblich erweitern können – die Bandbreite an Optionen ist beeindruckend. Diese Flexibilität ermöglicht es, Funktionen, die möglicherweise noch nicht von der Plattform abgedeckt werden, nahtlos zu integrieren.
Die entscheidende Erkenntnis liegt darin, die Freiheiten der individuellen Softwareentwicklung mit der Effizienz und den Vorzügen einer Low-Code-Plattform zu verknüpfen. Auf diese Weise entsteht eine einzigartige Möglichkeit, maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die gleichermaßen flexibel wie effizient sind und dabei die volle Kontrolle über die Anwendungen gewährleisten
Die Balance finden: Low-Code im Kontext der Softwareentwicklung
Obwohl Low-Code-Entwicklung zweifellos an Bedeutung gewinnt, ist sie noch nicht unangefochten als der alleinige “State of the Art” in der Softwareentwicklung etabliert. Die klassische Softwareentwicklung behält in bestimmten Szenarien ihre Überlegenheit. Dies liegt zum einen an der Komplexität und Individualität von hochspezialisierten Anwendungen, die von Low-Code-Plattformen möglicherweise nicht optimal bedient werden können. Zudem ermöglicht die klassische Entwicklung mehr direkte Kontrolle über den Code, was besonders in Bezug auf Performance und Ressourcenmanagement von Vorteil ist. Für tiefe Integrationen, spezialisierte Systeme und langfristige Anpassbarkeit kann die Flexibilität der klassischen Softwareentwicklung entscheidend sein. Erfahrene Entwickler mit spezifischem Fachwissen können in diesem Umfeld maßgeschneiderte Lösungen effektiver entwickeln.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Entscheidung zwischen Low-Code und klassischer Softwareentwicklung stark von den individuellen Anforderungen eines Projekts abhängt. In Bezug auf Qualitätssicherung bieten klassische Entwicklungsumgebungen oft eine breitere Palette von Tools für Code-Analyse, automatisierte Tests und spezifische Anpassungen an die Entwicklungsprozesse. Low-Code-Plattformen hingegen bieten Vorteile in Bezug auf Geschwindigkeit und Effizienz, können jedoch in hochspezialisierten oder hochgradig individualisierten Szenarien an ihre Grenzen stoßen. Daher hängt die Wahl zwischen Low-Code und klassischer Code-Entwicklung stark von den Anforderungen eines Projekts und den gewünschten Kontrollmöglichkeiten ab.
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