M 312 – das steht für Mallorca 312 Gran Fondo – ein Event der absoluten Superlative!
8.000 Rennrad Verrückte, 2.000 Einheimische, Zuschauer aus der ganzen Welt, über 60 Nationalitäten am Start! Selbst Radler aus Australien, Chile, Kuba und Mexico wollen sich hier beweisen. Ende April, sehr früh in der Saison, gilt es entweder die 167er mit 2.500 Höhenmeter, die 225er mit 3.650 oder die 312er Runde mit 4.500 Höhenmeter in Angriff zu nehmen! Innerhalb von 7 Tagen waren alle Startplätze vergeben – so viele Ambitionierte wollten diese Kerbe ritzen!
2019 nahm auch das Team der bamero diese Herausforderung an! Es galt, den nordwestlichen Gebirgszug auf Mallorca, die Tramuntana, in Angriff zu nehmen!
Über die schönsten Panoramastrassen Europas
Der Wetter-Gott sollte uns einen Sahne-Tag bescheren. Bei morgendlichen milden Temperaturen fuhr die Elite um 7 Uhr über die Linie. Bei diesem gewaltigem Teilnehmerfeld vergingen mehr als 45 (!) Minuten, bis auch der Letzte seine Triebwerke zünden konnte! Auf einer der schönsten Panoramastrassen Europas galt es nun, sich in den Tag hinein zu kämpfen, mal mitschwimmend, mal angreifend, Schmerzen auszublenden, zur richtigen Zeit Energie tanken, mit den Kräften gut haushalten! An den Erholungsstationen gleicht das Bild einer Heuschrecken Invasion – jeder greift was er kriegen kann, für einige zählt jede Sekunde, wer weiß was noch kommt!
Bis zu 4.500 Höhenmeter nach oben…
Im ersten Rennabschnitt stehen die meisten Höhenmeter an. Der Kilometerzähler dreht sich in Zeitlupe. Der Kopf fragt immer wieder, wie das weiter gehen soll?! Aber die Ausblicke und die Mitstreiter um einen herum lenken ab. Es läuft. Der Körper funktioniert, die Glückshormone wirken! An den Streckenteilungen horcht man in sich hinein, ob es noch geht. Doch lieber aufhören? Vernünftig sein? OK, ab morgen! So vergeht die Zeit, Kurbel für Kurbel, das Ziel rückt näher, durch 37 Gemeinden führt der Weg. Manchmal wird man lautstark angefeuert – das hilft, immer weiter!
Der Höhepunkt der Route: die Ortschaft Arta!
Der besondere Lohn auf der langen Runde ist und bleibt Arta. Im Ortskern zelebriert man dieses Rennen wie ein Volksfest! Jeder hier Ankommende wird unter frenetischem Jubel empfangen, coole Musik und Freibier lassen die Strapazen vergessen. Jeder Kämpfer weiß, das jetzt noch 30 km mit leichteren Wellen anstehen. Nochmal alle geben was geht und bitte kein Defekt! Das Rad wird gestreichelt, alle Kräfte für das Ziel bündeln!
Alle bamero-Radler haben entsprechend ihrer Altersklassen und Kategorien ein grandioses Rennen gefahren, mit einem Grinsen im Gesicht, das noch Tage anhält, vielleicht auch Wochen – Gratulation an alle Helden!
Was bleibt … ein unvergessliches Erlebnis!
In Erinnerung wird definitiv die Abfahrt nach Soller bleiben, mit bis zu knapp 80 km/h legt man sich in die Kurven, wenn man unten ankommt ruft eine innere Stimme, mach´s nochmal, wie „geil“ war das denn! Aber auch die letzten Anstiege vor Arta, in denen man die Kurbel kaum noch rumkriegt und hofft, dass diese bei gefühlten 5 km/h nicht abbricht, bleiben im Radlergedächtnis!
Ein perfekter Tag, viel besser geht’s nicht!
Autor & bamero Sprinter: Frank Vogel